Gender Lecture zum Nachlesen – „Sexuelle Belästigung im Klinikalltag“

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Power Point Präsentation zum Vortrag: Präsentation_WPP_Erlangen

 

Am 10.02.2021 fand die erste online – Gender Lecture in diesem Jahr statt. Es referierte Frau Prof. Sabine Oertelt-Prigione zum Thema: „Sexuelle Belästigung im Klinikalltag – pragmatische Wege für Schutz und Prävention“.

Frau Prof. Oertelt-Prigione leitete von 2014 -2016 die größte Universitätsstudie in Deutschland an der Charité in Berlin. Sexuelle Grenzüberschreitungen am Arbeitsplatz sind demnach auch in der Medizin keine Ausnahme. Die Mehrzahl der Ärztinnen und Ärzte haben laut der Studie entsprechende Erfahrungen gemacht. Auch das Pflegepersonal wird häufig Opfer von sexuellen Grenzüberschreitungen.

Wichtig sind laut Prof. Oertelt-Prigione Präventionsmaßnahmen wie zum einen Selbstschutz, zum anderen aber auch institutioneller Schutz. Dazu gehört auf Institutioneller Ebene eine Null-Toleranz Strategie und vor allem die Sichtbarkeit dieser Strategie für alle Mitglieder.

Deshalb ist auch die Betrachtung des Themas aus der Forschungsperspektive wichtig, um auf Datenfakten basierend den politischen Prozess für dieses Thema weiter zu bringen.

Wir Danken Frau Prof. Oertelt-Prigione sehr für Ihren sehr interessanten Vortrag, der uns einige Anregungen gab wir auch an der FAU und im Klinikum noch mehr tun können um für das Thema zu sensibilisieren, bzw. weitere Schritte und Angebote für Prävention und Schutz machen können.

Die Präsentation zum Vortrag finden sie hier Präsentation_WPP_Erlangen

 

 

Zur Person:

Dr.med. Sabine Oertelt-Prigione, MScPH, hat ab Sommer 2017 den Lehrstuhl für Gendermedizin an der Radboud Universität in Nijmegen, Niederlande, inne. Weiterhin bleibt sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtsmedizin der Charité tätig.
Von 2009 bis 2016 arbeitete Sabine Oertelt-Prigione als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Berliner Institut für Geschlechterforschung in der Medizin (GiM). Zuvor hatte sie Medizin an der Universitá degli Studi in Mailand studiert, wo sie auch ihre Weiterbildung in der Inneren Medizin im Jahre 2008 abgeschlossen hat.

2004 bis 2006 arbeitete sie als Postdoc an der University of California in Davis und untersuchte hier den Einfluss von geschlechtsspezifischen Faktoren auf Autoimmunität. 2012 erhielt sie ihr Master of Public Health von der University of London/LSHTM. Sie promovierte und habilitierte an der Charité – Universitätsmedizin.

Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Untersuchung des Einflusses von Genderaspekten in Prävention und Implementierung. Sie war für die Entwicklung der ersten internationalen Datenbank für Gendermedizin „GenderMedDB“ verantwortlich und ist zusammen mit Vera Regitz-Zagrosek Herausgeberin eines der ersten Fachbücher im Feld – „Sex and Gender Aspects in Clinical Medicine“, das basierend auf diesem Projekt entstand.